Geschichte der Combatives

Inhaltsverzeichnis:

Einleitung

Nach Joseph Svinth ist Combatives ein Sammelbegriff, um militärisches, paramilitärisches oder polizeiliches Nahkampftraining zu beschreiben. Während es der Polizei eher um Festsetzung des Gegenübers geht, nutzt das Militär das Training eher zur Steigerung des Selbstvertrauens bzw. der Aggressivität ihrer Soldaten.

 

Polizei wie Militär haben durchaus Interesse an nicht tödlichen Techniken, wozu die meisten Techniken aus dem Bereich Kampfkunst gehören dürften. Ein einfaches Ausspielen von (asiatischen) Kampfkünsten gegen Military und Law & Enforcement Training geht schief: So hatten einige amerikanische Ausbilder wie Charles Gruzanski (1933-1972) Backgrounds in bspw. Judo, Ju Jutsu, BJJ oder Karate, wobei im Kontext der Weltkriege mit Judo und Ju Jutsu bei den Briten/US Amerikanern durchaus intensive Modifikationen stattfanden bzw. eigene Erfahrungen maßgeblich waren. Ferner wird ein paramilitärischer Nutzen von Kampfkunst/-sport gesehen.

Ziel dieses Artikels ist es, einen literaturgestützen Überblick über die Entwicklung von Combatives zu geben. Dabei wird sich zumeist auf Militär und Polizei in den USA und Europa ab dem 19. Jahrhundert beschränkt. Beide Bereiche werden nicht vollständig getrennt behandelt, da es durchaus Überlappungen gibt, wie sich bspw. bei Captain/Lieutenant Colonel Herman J. Koehler (1859-1927) und Police Captain William E. Fairbairn (1885-1960) zeigen wird.

Militärische Nahkampfsysteme sich als national verstehender Militärs kamen ab der Mitte des 19. Jahrhunderts auf (Preußen: Berlin 1847; Frankreich: Joinville-le-Pont 1852; Vereinigtes Königreich: ausgehend von Aldershot um 1860; USA: West Point 1885). Obwohl Techniken des militärischen Nahkampfsystems direkten Schlachtnutzen haben sollen, stehen sie meist im Dienste anderer Ziele wie Selbstvertrauen, Aggressivitätsaufbau oder Disziplin. Die Institution der Polizei kam im 18./19. Jahrhundert auf und rund ein Jahrhundert später wurde vermehrt formales (Schieß)Training eingesetzt. Dessen Ziel war die Erhöhung der Treffsicherheit, um Querschläger, wie sie bspw. bei der Jagd nach tollwütigen Tieren vorkamen, zu vermeiden, um v.a. anschließende Rechtsstreitigkeiten zu verhindern.

Geschichte des Krav Maga

Die Geschichte des Krav Maga ist von einigen Mythen umgeben. Um ein wenig Licht in dieses Dickicht zu bringen, haben wir die Geschichte zusammengefasst.

Historie

Krav Maga, hebräisch für Kontaktkampf, ist vor allem mit Imrich „Imi“ Lichtenfeld (1910- 1998) verbunden. Lichtenfeld wurde als Sohn einer jüdischen Familie in Budapest geboren, wuchs in Bratislawa auf und war in seiner Jugendzeit Amateurboxer und Wrestler. Unterricht erhielt er dabei von seinem Vater, der als Chefinspektor und Instruktor für Selbstverteidigung bei der Polizei Bratislawas arbeitete. In den 1930er Jahren wurde die politische Situation in der Tschechoslowakei für die dort lebenden Juden durch antisemitische Strömungen aus Deutschland herrührend schwieriger, so dass es zu Straßenschlachten zwischen Nazisympathisanten und Juden kam. Lichtenfeld war in diese involviert und gab anderen Juden Unterricht zur Vorbereitung. „Geschichte des Krav Maga“ weiterlesen